Tanzverbot: „Habt Ihr keine Ahnung vom Internetverhalten?!“

Wechseln deutsche Streamer wirklich erfolgreich von Twitch zu Kick? Oder werden Bots verwendet, um höhere Zuschauerzahlen vorzugaukeln? Tanzverbot räumt auf.

Seit die Streaming-Plattform Twitch im vergangenen Herbst Glücksspiel grundsätzlich verboten hat, ist in der Szene eine Diskussion darüber entbrannt, ob einzelne Streamer ihre Zuschauerzahlen aufhübschen. Offensichtlich ja, sagt Tanzverbot.

„Niemand zieht seine ganze Community auf eine neue Plattform“

Nach dem Casinoverbot auf Twitch wechselten zahlreiche internationale Streamer zum Konkurrenten Kick.com, darunter Roshtein, Xposed und CasinoDaddy. Aber auch deutsche Casino-Streamer wie Orangemorange, MontanaBlack und Surrows unternahmen denselben Schritt.

Interessant dabei ist, dass kaum ein Streamer über einen dramatischen Zuschauerschwund klagt. Im Gegenteil, nach den veröffentlichten Zahlen sieht es so aus, als wären die Follower einfach mit zu der neuen Plattform gewechselt. In einem neuen Video erläutert der deutsche Streamer Tanzverbot, warum er das für völlig unmöglich hält.

„Leute, habt Ihr keine Ahnung vom Internetverhalten?“, so Tanzverbot in seinem Video. „Das funktioniert nicht! So ein Schwachsinn!“

Es habe sich bei allen großen Streamern aus allen Bereichen in der Vergangenheit gezeigt, dass niemand in der Lage sei, seine komplette Zuschauerschaft zu einer neuen Plattform zu transferieren.

Selbst Internetkoryphäen wie Ninja oder Shroud hätten den Großteil ihrer Zuschauer nach entsprechenden Wechseln verloren.

„Du ziehst niemals deine ganze Community auf eine neue Plattform“, bestätigte der deutsche IRL-Streamer Staiy in seinem persönlichen Reaktionsvideo. „Zuschauer sind Gewohnheitstiere, und die sind es gewohnt, Streams auf Twitch zu schauen.“

Sorgen Bots für gleichbleibend hohe Zahlen?

Tanzverbot fährt fort: „Was glaubt Ihr denn, wie das funktioniert? … Da ist ein Bazzi mit 5000 Zuschauern unterwegs, gleichzeitig ist ein Orangemorange unterwegs mit 2000 Zuschauern, und ein Scurrows hat gleichzeitig 1900 Zuschauer? Das wollt Ihr mir erzählen? Das ist doch unrealistisch!“

Staiy bestätigt in seiner Reaktion und erklärt, „dass Casino Gambling Partner in ihren Placement Anfragen andeuten und anbieten, dass die Kooperationspartner den Stream ‚pushen‘.“

Laut Staiy seien 1000 Zuschauer pro Stream realistisch. „Der Rest ist wahrscheinlich synthetisch.“

Ausnahmen seien vielleicht Größen wie Monte MontanaBlack, weil sich einfach viele Zuschauer dafür interessieren würden, was das für eine neue Plattform ist, auf der ihr Star sich jetzt bewegt.

Gleichbleibend hohe Zuschauerzahlen seien jedoch ein zuverlässiger Indikator für den Einsatz von Bots. Auch damit stimmt Staiy in seinem Beitrag mit Tanzverbot überein.

„Alter, ist das cringe“

orangemorange
Orangemorange; Bild: top-mmo.fr.

Schließlich kommt Tanzverbot auf seinen Lieblingsfeind Orangemorange zu sprechen. Spätestens seit den Geschehnissen auf der Gamescom im vergangenen Jahr ist der Disput zwischen den beiden ein öffentliches Thema.

Offenbar hatte Orangemorange von Tanzverbots Live Rant gehört und sich in den Stream hineingeklickt.

Er äußerte sich dort darüber, wie schön es sei, dass Casino Streams „mehr Zuschauer haben als du“ und spendete 100€ an Tanzverbot, wohl um sich über ihn lustig zu machen.

Darauf Tanzverbot: „Orangemorange lässt sich auf ome.tv von 14-Jährigen beleidigen und kann nicht mal argumentieren … Jetzt schickt er mir 100 Euro, für die ich mich nicht bedanke, die ich aber trotzdem behalte. Ich vertanke die und fahre mit meiner Freundin in Urlaub.“

Staiys Reaktion auf die Spende: „Alter, ist das cringe.“

Das Fundament einer Streaming Plattform

Der Disput zwischen Tanzverbot und Orangemorange, zwischen Befürwortern und Gegnern von Casino-Streams wird weitergehen.

Es stellt sich aber auch die grundsätzliche Frage danach, was den Erfolg einer Streaming-Plattform wirklich ausmacht. Staiy erklärt es sinngemäß so:

Der Erfolg basiert nicht auf wenigen großen Streamern, sondern auf vielen kleinen. Zuschauer besuchen eine Plattform wegen eines Themas, das sie interessiert. Wenn dieses Thema immer verfügbar ist, kommen sie wieder.

Das Thema ist aber nur dann immer verfügbar, wenn es ausreichend Streamer gibt, und nicht wenn es wenige große Streamer gibt, weil die ja nicht 24h am Tag aktiv sind. Deshalb sei es auch ein Fehler neuer Plattformen, große Namen unter Vertrag zu nehmen: „Das Fundament sind nicht die großen, es sind die kleinen.“

Das Tanzverbot Video

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