Ist Unrecord zu realistisch?

Ego-Shooter sind ja schon seit Jahren populär, aber so etwas wie Unrecord hat die Welt noch nicht gesehen.

Entwickler beschäftigen sich ständig damit, eine wirklichkeitsnahe, überzeugende Spielatmosphäre zu schaffen, die Spieler geradezu aufsaugt, denn nur ein Spiel, in das man sich wirklich fallen lassen kann, ist auch ein gutes Spiel.

Jetzt hat die graphische Qualität aber ein Niveau erreicht, das so beeindruckend ist, dass man schon fast Angst bekommen kann. Schon gibt es die ersten Gegenstimmen.

Dass ein Spiel für seine zu gute Grafik kritisiert wird, passiert vielleicht zum ersten Mal. Schaut euch das Video weiter unten an, und Ihr werdet verstehen, warum das Spiel so kontrovers diskutiert wird.

Grafik oder Bodycam?

Der neue, von der französischen Firma Drama konzipierte Egoshooter Unrecord spielt mit der Optik einer Bodycam, wie man sie vor allem bei Videoclips aus den USA sehen kann. Durch die ungleichmäßige, ruckartige und genau deshalb sehr real wirkende Kameraführung entsteht zunächst der Eindruck, man habe es hier mit dokumentarischen Bildern zu tun.

Bisher gab es kein Computerspiel, dass diese Nähe auch nur annähernd erreicht. Alexandre Spindler, einer der Urheber, erklärte auf Twitter, dass die Aufnahmen aus dem Trailer nicht vorher gerendert worden sind, sondern direkt aus dem Gameplay stammen. Unrecorded ist also tatsächlich ein Egoshooter in der Tradition von Counterstrike.

Der Trailer lässt vermuten, dass das Spiel mit einer VR-Brille gespielt wird, aber laut Produzenten wurde für den Trailer mit Maus und Keyboard gespielt. Details wurden noch nicht mitgeteilt, aber das Spiel wird auch per Control Pad spielbar sein.

Kritik am Hyper-Realismus

Da das Spiel so sagenhaft lebensecht wirkt, werden bereits Stimmen laut, die nach schärferem Jugendschutz rufen. Das Spiel habe Ähnlichkeit mit Bildern militärischer Operationen und sei somit ernsthaft verstörend. Mancher fühlt sich sogar an dunkle Ecken des Darknet erinnert. Auch Schulschießereien zeigen ähnliche Aufnahmen.

Derart lebensnahe Aufnahmen davon, wie ein Mensch anderen Menschen jagt, kann tatsächlich mental eine große Belastung sein. Es wird argumentiert, dass das Spiel leichter zu akzeptieren wäre, wenn es nicht um Menschen, sondern gegen Phantasiemonster gehen würde. Dann wäre Gewaltverherrlichung auch ein weniger prekäres Thema.

Bisher hat sich das Unternehmen nicht dazu geäußert, wie man mit den Forderungen und der Kritik umgehen wird. Man kann aber davon ausgehen, dass die Kritik nicht abreißen, sondern wohl eher noch lauter wird. Das Spiel ist bemerkenswert, aber auch verstörend.

Kommentare
0 Kommentare