Glücksspielsucht bei Profisportlern besonders häufig

Glücksspielsucht bei Profisportlern tritt häufiger auf als bei anderen Bevölkerungsgruppen – besonders bei Fußballern.

Es gibt einen Prototyp des Glückspielsüchtigen in Deutschland. Wissenschaftliche Erhebungen haben ergeben, dass die Suchtgefährdeten männlich und jung sind, sehr oft mit einem Migrationshintergrund.

Insgesamt wird derzeit hierzulande von 1,3 Millionen Suchtkranken und 3,25 Millionen Gefährdeten mit ersten Symptomen ausgegangen. Eine zweite Gruppe von Süchtigen rückt immer mehr in den Fokus, obwohl es keine validen Studien gibt – Glücksspielsucht bei Profisportlern.


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Erste Erhebungen bringen den Profisport in den Fokus

Aufgrund einiger erster Erhebungen kann aber davon ausgegangen werden, dass die Profisportler einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind. Dabei handelt es sich aber meist nicht um Casino-Games in den Online Spielotheken, sondern um die Sportwetten.

Ulrich Kemper, Vorstand des Fachverbands Glückspielsucht, erklärte hierzu kürzlich, dass man wisse, das sportlich aktive Menschen besonders zu den Wetten hingezogen werden.

Die Öffnung und die Legalisierung des Marktes in Deutschland habe wesentlich zur Popularität der Wettangebote unter den Sportlern beitragen. Der Grund liegt auf der Hand. Aktive Menschen sind a) sportinteressiert und verfügen b) über das nötige Fachwissen, so zumindest deren eigene Einschätzung.

Glücksspielsucht bei Profisportlern – Bundesliga-Profis mit kurioser „Spaßwette“

Martin Hinteregger Fußball Profi
Martin Hinteregger. Bild: Wikipedia.

Die Einflugschneise zum Glücksspiel ist teilweise sogar ein wenig kurios. Es ist bekannt, dass den Bundesliga-Profis bei der Anreise zu Auswärtsspielen oft langweilig ist. Dass an den Playstations gezockt wird, ist bekannt.

Oft wird aber am Flughafen mit 100 Euro darauf gesetzt, welcher Koffer eines Spielers zuerst auf dem Gepäckband erscheint.

Wirklich geäußert haben sich bisher nur wenige Bundesliga-Profis zum eigenen Glücksspiel-Verhalten und wenn, dann erst nach der Karriere. Der ehemalige Defensiv-Mann von Eintracht Frankfurt Martin Hinteregger schrieb in seinem Buch, dass er immer mehr vom Glücksspiel angezogen wurde.

Der Österreicher war während seiner aktiven Zeit in Frankfurt drei Mal in der Woche im Casino.

Fußballer sind extreme Typen, auf Erfolg getrimmt. Verlieren ist keine Option. Wir wollen immer gewinnen. Der beste Nährboden, um einer Spielsucht zu verfallen“, so Hinteregger in seinem Buch „Innensicht“.

Werbung auch in den öffentlich-rechtlichen Medien

Genau in diesem Zusammenhang hat sich der Bundessuchtbeauftragte Burkhard Blienert nochmals für ein generelles Werbeverbot für Glücksspielanbieter bis 21 Uhr in Medien ausgesprochen.

Die Praxis zeigt aber, dass selbst in den öffentlich-rechtlichen Medien offen für die Glücksspiele geworden wird. Die Bundesliga in der Sportschau wird samstags nach wie vor von Tipico präsentiert, als Lifestyle-Produkt.

Kritiker werfen der ARD vor, dass man dem Auftrag der Suchtprävention nicht nachkommt. Aus Kreisen der ARD ist hierzu zu hören, dass man keine gesetzliche Grundlage habe, den Wettanbieter (der gleichzeitig eine Online Spielothek besitzt) als Werbepartner abzulehnen. Tipico habe als DFL-Partner ein vertragliches Zugriffsrecht auf die Werbeplätze.

Glücksspielforscher Tobias Hayer von der Uni Bremen sieht einen anderen Punkt der mangelnden Suchtprävention in Deutschland. Der Staat habe, so Hayer, überhaupt kein Interesse, die Regeln zu verschärfen. Allein durch die Sportwetten Steuer sind im vergangenen Jahr 2,56 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt geflossen.

Streichung von drei Paragrafen

Vermeintlich könnte das illegale Glücksspiel in den kommenden Jahren hierzulande an Fahrt aufnehmen – mit oder ohne Profisportler. Das Justizministerium will drei Paragrafen zum illegalen Glücksspiel aus dem Strafgesetz streichen.

In den aktuell bekannten Eckpunkten heißt es, dass kein Rechtsgut erkennbar sei, mit welchem sich die Strafrechtsparagrafen rechtfertigen lassen. Schließlich können die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) im Zuge von Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen illegale Anbieter vorgehen.

Bei Spielmanipulationen greifen zudem die Betrugsparagrafen. Des Weiteren können Anbieter wegen Steuerhinterziehung angeklagt werden.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) erklärte hierzu in einer ersten Stellungnahme, dass das Vorhaben hoch problematisch sei. Betrug oder Steuerhinterziehung käme in der Praxis erst ans Tageslicht, wenn illegales Glücksspiel ausgehoben werde.

Liegt keine Strafrechtsverletzung vor, könne die Polizei aber überhaupt keine Ermittlungen mehr aufnehmen.

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