GGL Strafe gegen Online Spielanbieter

Es ist der erste Fall einer hohen GGL Strafe gegen Online Spieleanbieter. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat ihre vollständige Arbeit im Januar dieses Jahres aufgenommen.

Seither sind die Mitarbeiter in Halle/Saale natürlich vornehmlich mit den Lizenzierungen neuer Online Spielotheken und der Zulassung von den Slotspielen beschäftigt. Großen Wert hat die GGL in ihrer Selbstdarstellung aber immer darauf gelegt, dass man gleichzeitig den deutschen Glücksspielmarkt kontrolliert und das illegale Glückspiel in Deutschland eindämmt.

Vor wenigen Tagen ist die Gemeinsame Glückspielbehörde der Länder mit einer „Erfolgsmeldung“ an die Öffentlichkeit gegangen. Ein Casino-Betreiber wurde zu einer empfindlichen Geldstrafe verdonnert. Wir haben die Infos.

GGL Strafe gegen Online Spielanbieter Red Rhino

Red Rhino Limited bekommt 50.000 Euro Strafe aufgebrummt. Im konkreten Fall wurde gegen die Red Rhino Limited aus Malta ein Zwangsgeld in Höhe von 50.000 Euro verhängt.

Die GGL bestraft das Platin Casino, welches in Deutschland Kunden über die .com Plattform angenommen hat, gleichzeitig aber dabei war eine .de Webseite zu installieren.

Darüber hinaus wurde eine Geldstrafe nicht genannter Höhe gegen einen Zahlungsdienstleister ausgesprochen, über den die Einzahlungen und Auszahlungen abgewickelt wurden.

Glücksspielbetreiber wird sich vermutlich wehren

Es kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die Red Rhino Limited und der Zahlungsdienstleister gegen die Forderung der GGL Widerspruch einlegen.

Erkennbar ist bereits, dass es auf der Seite vom Platin Casino Veränderungen gegeben hat. Die Red Rhino Limited wurde aus dem Schussfeld genommen. Das Unternehmen hatte das Platin Casino bereits 2013 gegründet und seither mit einer EU-Lizenz aus Malta erfolgreich geführt. Die Wirrungen der deutschen Glückspielgesetze zwingen den Betreiber nun aber augenscheinlich zur firmeninternen Umstrukturierung.

Im Test haben wir festgestellt, dass das Platin Casino über die .com Plattform mittlerweile von der Latiform B.V. aus Curacao betrieben wird. Mit der neuen Lizenz entzieht sich der Betreiber vollständig dem Zugriff der deutschen Glücksspielbehörde.

Des Weiteren gibt’s noch die neue Online-Spielplattform PlatiPlay.de. Auf der Webseite – deren Gestaltung noch nicht abgeschlossen erscheint – sind aktuell 74 Slots zu finden. Im Impressum steht die Black Cave Limited aus Malta. Die Firma existiert bereits seit 2018.

Schaut man in die aktuelle Whitelist des GGL, so finden sich dort weder die Marke PlatiPlay.de noch die Black Cave Limited wieder. Wir gehen davon aus, dass der Anbieter eine Lizenzierung anstrebt.

Ob die Genehmigung nach der Strafe gegen die Red Rhino Limited aber erteilt wird, ist fraglich. Beide Firmen sind augenscheinlich miteinander verbunden.

GGL Strafe gegen Online Spieleanbieter ein Erfolg?

Die GGL feiert die ausgesprochene Geldstrafe als Erfolg, wobei man an dieser Stelle nicht umhinkommt, Kritik an der Arbeitsweise der Behörde anzubringen.

Wir stellen eine zunehmende Zurückdrängung bestehender unerlaubter Online-Glücksspielangebote fest“, erklärte GGL-Vorstand Benjamin Schwanke. Mit der ausgesprochenen Strafe wolle man dem Markt signalisieren, dass man konsequent gegen unerlaubtes Glücksspiel in Deutschland vorgeht.

Im konkreten Fall wolle man alle Verwaltungsmaßnahmen ausschöpfen, bis die eigene Forderung erfüllt ist. Ob dies jedoch gelingt, ist fraglich. Die maltesische Regierung hat erst vor wenigen Wochen ein Gesetz erlassen, welches die eigenen Firmen vor Forderungen aus dem Ausland schützt.

Ronald Benter, Mitglied des GGL-Vorstandes, fügte in der Stellungnahme hinzu, dass eine Kanalisierung auf die legalen Märkte stattfinde. Die Glücksspielbehörde hatte dazu erst kürzlich eine Studie veröffentlicht, die anhand der Steuereinnahmen zeigen sollte, dass das illegale Glücksspiel zurückgedrängt wird.

Dass die „illegalen“ Anbieter aber sowieso keine Steuern in Deutschland bezahlen, hat die GGL einfach „vergessen“. Aufruhr gab es zuletzt zudem bei einer Vergabe einer neuen Langzeitstudie an die Uni Bremen. Das Verfahren gemahnt ein bisschen an Vetternwirtschaft.

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