Geldwäscheverdacht? Konto gesperrt

Wenn wegen Geldwäscheverdacht das Konto gesperrt wird, ist man in Schwierigkeiten. Das Geldwäschegesetz regelt die Barzahlung 2023, aber auch Überweisungen aus dem Inland und Ausland.

Die Meldungen in der Online Glücksspielszene – die Bank sperrt das Konto wegen Online Casino Einzahlungen und Auszahlungen – sind in den zurückliegenden Monaten häufiger geworden.

Spieler melden, dass sie plötzlich keinen Zugriff mehr auf ihr Girokonto haben. Handelt es sich hierbei um erfundene Geschichten oder sperren Banken in Deutschland die Konten ihrer Kunden tatsächlich, nur weil Geldtransfers zu Glücksspielanbietern abgewickelt wurden? Wir haben bei Spielern, Banken und Fachleuten nachgefragt und diskutieren dazu in unserem Forum.

Bei Geldwäscheverdacht kommen Banken ihrer Sorgfaltspflicht nach

Grundsätzlich hat eine Bank immer das Recht, eine Kontobeziehung zu einem Kunden zu kündigen bzw. das Konto zu sperren. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Kreditinstitute ist das Glücksspiel nicht als gesonderter Punkt aufgeführt, der zu einer Kontosperrung führen kann.

Richtig ist aber, dass es verschiedene Klauseln im Kleingedruckten gibt, die von der Bank anwendbar sind, um unliebsame Kunden loszuwerden.

Bis 2021 hat es nach unseren Erfahrungen keinerlei Schwierigkeiten mit Ein- und Auszahlungen in den Online Casinos gegeben. Mit dem neuen Glücksspielstaatsvertrag wurden die Zügel aber angezogen.

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) geht nicht nur gegen illegale Spielanbieter ohne Lizenz vor, sondern nimmt vermehrt auch die Zahlungsdienstleister in Regress, die das illegale Spiel durch Geldtransfers unterstützen. Die Banken sind angehalten, ihrer Sorgfaltspflicht nachzukommen.

Dazu gehört auch, dass eine Bank fragt, woher ist das Geld? Will hier jemand vielleicht Schwarzgeld auf ein Konto einzahlen?

Verdacht auf illegale Geschäfte und Geldwäsche

GEldwäsche Money laundering
Bild: Alexas Fotos.

Mit der Kontosperrung gehen die Banken gegen illegale Geschäfte, Geldwäsche und Betrug vor. In der Praxis ist es für die Spieler fast unmöglich, sich gegen die Kontoschließungen zu wehren.

Der Verdacht der Geldwäsche liegt zum Beispiel nahe, wenn immer wieder Transaktionen zu und von einem anderen Konto (Casino) erfolgen.

Ob die Bank nun hinter jeder Ein- und Auszahlung im Online Casino sofort „Geldwäsche“ vermutet, liegt ein wenig im Auge des Betrachters, sprich im Ermessen der Bank.

Wer glaubt, dass er mit kleinen Ein- und Auszahlungen einer Kontosperre wegen Online Casino Aktivitäten entgeht, spricht unter dem Schirm bleibt, irrt sich gewaltig.

Permanente Transfers (auch im Bereich von 10 Euro bis 50 Euro) sind sogar noch auffälliger als eine Einmalbuchung von 500 Euro. Die Bank kann aus häufigen Deposits in den Casinos eine Spielsucht ableiten und das Konto sperren.

Vermeintliche Limits, die zu beachten sind

Ein Spieler hat in einem einschlägigen Gaming-Forum geschildert, dass er bei seiner Bank die Problematik angesprochen und folgende Auskunft erhalten hat.

  • Bis 15.000 Euro keinerlei Nachfragen
  • Zwischen 15.000 Euro und 50.000 Euro reicht Aussage, dass das Geld von einem Online Casino ist
  • Ab 50.000 Euro Beleg für den Gewinn im Online Casino

Nach unseren Erfahrungen sind die genannten Limits jedoch nicht allgemeingültig. Die Kreditinstitute können auch bei weit niedrigeren Beträgen einschreiten.

Die Folgen eine Kontosperrung durch Casino Einzahlungen

Hat die Bank das Konto wegen Online Casino Aktivitäten oder sogar wegen Geldwäscheverdacht gesperrt, wird’s für den betroffenen Spieler, milde ausgedrückt „unschön“. Es kann auf kein Geld mehr zugriffen werden. Die Bankkarten werden gesperrt. Nach dem Geldwäschegesetz ist auch eine Überweisung im Inland nicht mehr möglich.

Es werden keine Überweisungen und keine Lastschrift-Abbuchungen mehr ausgeführt. Für die betroffenen Spieler ist es unmöglich, Rechnungen zu bezahlen und den laufenden Verpflichtungen nachzukommen. Eine Kontosperre durch Online Casino Gaming kann sich rasend schnell auf alle Lebensbereiche ausdehnen.

Bekannt ist aus zahlreichen Erfahrungsberichten in den einschlägigen Foren zudem, dass die Banken in der Vergangenheit schon mehrfach Kreditanträge von Kunden abgelehnt haben, nur weil über das Girokonto Casino Ein- und Auszahlungen gelaufen sind. Die Kreditinstitute haben ihren Kunden quasi pauschal eine „Spielsucht“ unterstellt, obwohl die Bonität eigentlich zur Kreditausreichung geführt hätte.

Konto-Sperre aufheben – so wird’s gemacht

Wer von einer Kontosperre wegen Online Casino Transfers betroffen ist, muss in jedem Fall schnell reagieren. Der Weg sollte sofort zum eigenen Bankberater führen. Ratsam ist es, zum Termin entsprechende Unterlagen mitzunehmen, aus denen die Ein- und Auszahlungen sowie die Gewinne und Verluste hervorgehen.

Es sollte herausgestellt werden, dass die finanziellen Transaktionen in einem normalen Rahmen liegen (bezogen auf das Einkommen und das Vermögen). Wichtig ist es, den Verdacht der Spielsucht zu widerlegen.

Des Weiteren sollte ein Ausdruck vorgelegt werden, der zeigt, dass der Online Casino Anbieter mit einer gültigen Glücksspiellizenz arbeitet. Die Erfahrung zeigt, dass die Banken die Kontosperren in der Regel wieder aufheben, den Spielern jedoch nahegelegt wird, auf entsprechende Zahlungstransfers zukünftig zu verzichten.

Sollte dies nicht der Fall sein, kann entweder ein Rechtsanwalt eingeschalten oder die Bank gewechselt werden. Oft drängen die Kreditinstitute, die nicht an einer gütigen Einigung interessiert sind, auf eine Kontokündigung. In diesem Fall kann zumindest das Guthaben abgehoben werden.

Vorbeugung ist der beste Schutz

Wer die Folge der Bankkonto-Sperre sieht, dem dürfte klar sein, dass man sich im besten Fall vorab selbst schützt. Hierzu gibt’s nach unserer Erfahrung mehrere Möglichkeiten.

Es kann zum Beispiel ein Zweitkonto eröffnet werden, über das alle Glücksspiel Ein- und Auszahlungen abgewickelt werden. Empfehlenswert sind hierfür zum Beispiel die Konten der neuen Fintech-Unternehmen, wie Revolut, N26 oder Wise.

Geld einzahlen ohne Nachweis 2023

Laut dem Geldwäschegesetz 2023 muss ein Betrag von mehr als 10.000 Euro bar eingezahlt überprüft werden. Bei Nichtbestandskunden schreibt die BaFin sogar eine Grenze von nur 2500 Euro vor.

Noch besser ist es, komplett alternative Zahlungsmethoden zu wählen, jenseits der Banken. Die e-Wallets wie Skrill, Neteller, MuchBetter oder EcoPayz sind ideal, um im Casino einzuzahlen. Weitere Alternativen sind Openbank Geld Einzahlungen oder Bargeld einzahlen mit Wise.

Gleichzeitig können die Auszahlungen zugunsten der e-Geldbörsen erfolgen, selbst wenn man das Online Banking für Casinos sperrt.

Ihre Bank bekommt von den Transfers nichts mit. Sie sind auf der sicheren Seite. Die e-Wallet Unternehmen sind auf das Online-Glücksspiel spezialisiert. Eine Sperrung des e-Accounts kann ausgeschlossen werden, es sei denn der Spieler handelt nachweislich betrügerisch und/oder kriminell.

Beste Methode einer Konto Sperrung zu entgehen

Der Glücksspielstaatsvertrag hat die Finanzregeln für das Online Gaming in Deutschland verschärft, bietet aber gleichzeitig den passenden Weg, um einer Kontosperre der Bank zu entgehen.

ONline BAnking Konto
Bild: Tumisu.

Die Aufsichtsbehörde in Deutschland stellt Automatenspiellizenzen für virtuelle Online Spielotheken aus. Wer sich für einen hiesigen Spielanbieter entscheidet, muss mit keinerlei Sperren seiner Bank rechnen. Es handelt sich um legale Deposits, die keine Nachfragen zur Folge haben.

Der Spielerschutz in den virtuellen, deutschen Spielotheken ist aufgrund des 1.000 Euro Einzahlungslimits pro Monat sowie die Anbindung an die OASIS-Sperrdatei gegeben.

Fazit: Geldwäscheverdacht? Konto gesperrt

Im Fazit kann gesagt werden, dass sich die Anzahl der Kontosperrungen werden Online Casino Ein- und Auszahlungen hierzulande noch in Grenzen hält. Wirklich viele Fälle sind aus der Praxis nicht bekannt.

Fakt ist aber, dass die Kreditinstitute in den zurückliegenden Monaten aufmerksamer geworden sind. Die Banken sind aufgrund der neuen hiesigen Glücksspielgesetze angehalten, Einzahlungen an illegale Casino zu verhindern.

Empfehlenswert ist es aus unserer Sicht daher, ausschließlich in lizenzierten, deutschen Online Spielotheken das Glück herauszufordern. Kontosperrungen wird’s dann definitiv nicht geben. Sollte jedoch irgendwann einmal ein Kredit beantragen werden, können sich die deutschen Spielotheken-Einzahlungen bei der Bewertung der Kreditwürdigkeit trotzdem negativ auswirken.

4 FAQs – vier häufig gestellte Fragen zur Kontosperrung

Abschließend haben wir noch vier häufig gestellte Fragen zur Konto-Sperrung wegen Online Casino Transfers zusammengestellt.

Geldwäscheverdacht, Konto gesperrt. Ist das  rechtmäßig?

Ja. Die Kontosperrungen der Banken sind grundsätzlich rechtmäßig. Die Kreditinstitute berufen sich dabei auf die eigenen Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Dort werden Transaktionen zugunsten von „illegalen Unternehmen“ ausgeschlossen.

Auch wenn der Punkt in der Glücksspielszene nach wie vor umstritten ist, rein auf die Rechtsprechung bezogen agieren die internationalen Casino-Betreiber in Deutschland nicht legal.

Wann buchen Banken Geldeingänge?

Banken buchen Geldeingänge meist in Echtzeit.

Macht es Sinn bei einer Kontosperrung sofort einen Rechtsanwalt einzuschalten?

Nein. Der direkte Gang zum Rechtsanwalt ist aus unserer Sicht nicht empfehlenswert. Im ersten Schritt sollte immer versucht werden, mit der Bank eine Klärung herbeizuführen. Kommt es dabei nicht zu einer gütigen Einigung, kann noch immer ein Rechtsanwalt eingeschalten werden.

Hilft es die Überweisung via Klarna oder Trustly auszuführen?

Nein. Die Direktbuchungsanbieter beschleunigen lediglich die Überweisung. Es ist trotzdem nachweisbar, dass die Überweisung zugunsten eines Glücksspielanbieters erfolgt ist. Die mögliche Auszahlung der Gewinne erfolgt im Anschluss ohnehin auf dem normalen Banküberweisungsweg.

Wie schütze ich mich effektiv vor einer Kontosperrung der Bank?

Wer einer Kontosperrung definitiv entgehen will, verlegt sein Gaming in lizenzierte Online Spielotheken in Deutschland. Der Nachteil ist, dass mit einem beschränkten Spielangebot (beispielsweise keine Tisch- und Kartenspiele) sowie mit einem generellen Einsatzlimit von einem Euro vorliebgenommen werden muss.

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