Acht Millionen, nein danke – MckyTV lehnt Casino Deal ab

Die Lager der deutschen Streamer sind gespalten wie nie. Casino Streams eingehen oder ablehnen? MckyTV zieht eindeutig Position, und der Beef geht weiter.

Im Gegensatz zur Meinung vieler ist es nicht einfach, als Streamer seinen Unterhalt zu verdienen. Nur wenigen gelingt es, eine Community aufzubauen, die groß genug ist, um dem Streamer eine finanzielle Basis zu sichern. Entsprechend begehrt sind bei den Influenzern Sponsorenverträge.

Deal or no Deal

Hat ein Streamer erst einmal einen solchen Vertrag ergattert, ermöglicht ihm das, seiner Leidenschaft weiter in Vollzeit nachzugehen. Dafür muss er eben nebenher ein bisschen Werbung machen. Dagegen ist im Grunde ja auch nichts zu sagen.

In vielen Fällen bewerben Streamer Equipment für Gamer, Online Spiele, technisches Gerät, Apps, sogar Klamotten und Accessoires. Nichts davon ist anrüchig, und ein gutes Produkt anzupreisen hat auch keinen Beigeschmack. Und natürlich gilt: je häher der Vertrag, desto besser, und je besser die eigene Reichweite, desto höher der Vertrag.

Aber was, wenn sich die höchsten Verträge um die umstrittensten Produkten drehen? Genau das ist heute in der Influenzerszene der Fall.

Twitch und der Sündenfall

Knossi SLots
Auch Knossi hat Slots gestreamt.

Streaming ist eine junge Branche. Noch vor wenigen Jahren war es undenkbar, dass man damit Geld verdienen kann, ein Computerspiel zu spielen, während einem in Echtzeit Leute im Internet dabei zusehen.

Heute sind die Spiele im Netz allgegenwärtig, und das ist natürlich nicht unbemerkt geblieben. Kein Wunder, dass sich vor allem Online Casinos um erfolgreiche Streamer reißen.

Deren Community ist netzaffin, meistens jung und hat natürlich Freude am Spielen.

Da Casinospiele aber zu Spielsucht führen können, werden Streamer, die Verträge mit Casinos eingehen, sofort extrem kontrovers diskutiert. Besonders bekannt ist das Beispiel von Real_Bazzi, der nach eigener Aussage ebenfalls mal spielsüchtig war und lange vor Casinos gewarnt hat, bis er kürzlich selbst einen Deal annahm.

Ein neuer Held

Der Streamer MckyTV hat sich jetzt öffentlich dazu geäußert und erklärt, einen Vertrag über acht Millionen Dollar ausgeschlagen zu haben – aus moralischen Gründen. Dafür wird er nun gefeiert, und der Streit zwischen Befürwortern und Gegnern von Casino Deals ist erneut entflammt.

MckyTV hat während seiner Streams im Durchschnitt über 4500 Zuschauer, das genügt offenbar für einen Werbevertrag in genannter Höhe. Zahlen, die einen interessanten Einblick in die Casinobranche erlauben.

Die Positionen

Zu den Anhängern von MckyTV gehören Streamer wie Tanzverbot, AlphaKevin und Staiy, die sich regelmäßig gegen Casino Deals aussprechen. MckyTV war beispielsweise in der Vergangenheit selbst spielsüchtig, weiß also, wovon er spricht.

Diese Gruppe spricht sich gegen Casino Streams aus, weil das Suchtpotenzial zu hoch und der Jugendschutz nicht wirklich gegeben sei. Die Vorbildfunktion, die viele Streamer gerade für ihre jüngeren Zuschauer haben, werde damit missbraucht.

Auf der anderen Seite sind bekannte Streamer wie MontanaBlack, Orangemorange, Scurrows und in der Vergangenheit auch Knossi häufig mit Casino Streams in Erscheinung getreten bzw. tun dies heute noch.

Ihre Ansicht ist, dass Zuschauer selbst dafür verantwortlich sind, was sie tun.  Suchtpotenzial haben schließlich auch viele anderen Spiele, und wer für Spielsucht anfällig ist, erliegt dieser auch ohne Online Casinos.

Beide Positionen haben Argumente, und wenn man sich ansieht, was heutzutage auf TikTok als „Challenges“ die Runde macht, dann scheint die nächste Generation weit größere Probleme zu haben als Spielsucht.

Dort schlucken inzwischen 14-Jährige absichtlich Überdosen von Medikamenten oder stecken Münzen in Steckdosen, und wer sich mit der Skullbreaker Challenge vertraut macht, bei der man sich freiwillig gegenseitig den Schädel zertrümmert, fragt nicht mehr nach der Gefahr einer Slotmaschine.

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