GGL veröffentlicht „legale Online Casinos“ FAQ

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) hat einen umfassenden FAQ-Bereich zu „legalen Online Casinos“ veröffentlicht.

Damit sollen Konsumentinnen und Konsumenten über die rechtliche Definition von Online Casinos und die Unterscheidung zu virtuellen Automatenspielen aufzuklären.

Zeitgleich warnte die GGL vor irreführenden Angeboten und erläuterte in einer Pressemitteilung, wie Spielerinnen und Spieler legale von illegalen Anbietern unterscheiden können.


Online Casinos mit Lizenz

Klicke auf eines der Bilder. Hier findest du eine komplette Übersicht.


Lizenzvergabe für Online Casinos

  • Rechtliche Grundlage: Online Casinospiele (Roulette, Blackjack, Baccara) sind nach dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV 2021) erlaubnisfähig, gelten jedoch als besonders risikobehaftet.
  • Zuständigkeit: Im Gegensatz zu virtuellen Automatenspielen vergibt nicht die GGL, sondern ausschließlich die einzelnen Bundesländer Konzessionen für Online Casinospiele.
  • Aktueller Stand: Bis zum 26. Mai 2025 haben Bayern und Schleswig-Holstein insgesamt fünf Konzessionen erteilt. Alle zugelassenen Anbieter sind in der amtlichen Whitelist der GGL verzeichnet, die auch Auskunft über zulässige Spielarten und Vertriebsgebiete gibt.

Virtuelle Slots vs. legale Online Casinos

  • Definition Online Casino: Rechtlich sind Online Casinos gemäß GlüStV 2021 virtuelle Nachbildungen von Bankhalterspielen oder Live-Übertragungen dieser Tischspiele.
  • Virtuelle Automatenspiele: Klassische Spielautomaten im digitalen Format (Pachinko-ähnliche Slot-Simulationen) fallen nicht unter „Online Casino“, sondern unter die von der GGL regulierten virtuellen Automatenspiele.
  • Wer darf was bewerben?: Anbieter virtueller Automatenspiele dürfen sich nicht als Online Casino bezeichnen – der Begriff ist streng geschützt, um Verwechslungen zu vermeiden.

Illegales Marketing und Maßnahmen der GGL

  • Irreführende Begriffsnutzung: Viele nicht-lizenzierte Plattformen nutzen Suchbegriffe wie „Online Casino Deutschland“ oder „Online Casino Echtgeld“, um in Suchmaschinen besser zu ranken und Vertrauen zu erwecken.
  • GGL-Interventionen: Die GGL analysiert Suchalgorithmen, nimmt Hinweise von Nutzerinnen und Nutzern entgegen und arbeitet mit Google zusammen, um illegale Angebote aus den organischen Suchergebnissen zu entfernen.
  • Rechtliche Folgen bei Verstößen: Die unrechtmäßige Verwendung des Begriffs „Online Casino“ stellt eine Ordnungswidrigkeit nach § 28a Abs. 1 Nr. 53 GlüStV 2021 dar und kann mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden.

Risiken von nicht-lizenziertem Spiel

Die GGL benennt in den FAQs die wesentlichen Gefahren bei der Nutzung illegaler Glücksspielseiten:

  • Strafrechtliche Konsequenzen: Teilnahme an unerlaubtem Glücksspiel kann Geld- oder Freiheitsstrafen nach §§ 284, 285 StGB nach sich ziehen.
  • Unfaire Spiele: Ohne Aufsicht können Spiele manipuliert sein – faire Gewinnchancen sind nicht gewährleistet.
  • Nicht gesicherte Auszahlungen: Illegale Anbieter zahlen Gewinne oft verspätet oder gar nicht aus.
  • Datenschutzmängel: Persönliche und finanzielle Daten sind potenziell ungeschützt und können missbraucht werden.

Illegales Glücksspiel: Beispiel BayernBayern Bavaria

Wie drängend das Problem illegals Glücksspiel ist, zeigt die im Folgenden zusammengefasst dpa-Meldung vom 2. Mai:

Die Ermittlungsverfahren gegen illegales Glücksspiel in Bayern sind im vergangenen Jahr auf 1.185 gestiegen – ein Anstieg von über 55 % gegenüber 762 im Vorjahr und drastisch verglichen mit 77 Fällen 2018.

Die Grünen im Landtag fordern daher mehr Personal und bessere Ausstattung für Polizei und kommunale Behörden, umfangreiche Präventions- und Aufklärungsarbeit, insbesondere für Jugendliche, sowie engere Kooperation zwischen Ordnungsämtern, Polizei und Staatsanwaltschaft.

Grünen-Finanzsprecher Tim Pargent kritisiert die mangelnde finanzielle Unterstützung als Nährboden für organisierte Kriminalität. CSU und Freie Wähler müssten nun für konsequente Kontrollen, ausreichende Einsatzkräfte und wirksamen Spielerschutz sorgen. Bayern folgt damit einem bundesweiten Trend steigender Delikte.

Ausblick

Die neue FAQ-Liste der GGL soll Verbrauchern als zentrale Orientierung dienen und die Transparenz auf dem deutschen Glücksspielmarkt erhöhen. Indem die Behörde klare Abgrenzungen und Warnhinweise kommuniziert, verbessert sie den Spielerschutz und erschwert illegalen Betreibern das Anwerben von Kunden.

Ob weitere Bundesländer Online‐Casino-Konzessionen vergeben werden, bleibt abzuwarten – die strengen Regulierungs- und Kontrollkriterien dürften jedoch eine vorsichtige Vergabepraxis sicherstellen.

 

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