Das Bundesverwaltungsgericht hat das Casino Baden AG wegen ungenügender Prävention gegen Spielsucht und Geldwäsche zu einer Strafe von 1,8 Mio. Fr. verurteilt. Damit wurde das Urteil der Vorinstanz bestätigt.
Das Geschehen liegt bereits ein paar Jahre zurück. Sein Beginn liegt in der Coronazeit. Die wichtigsten Ereignisse in Kürze:
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Danach hätten die meisten Spieler spätestens jetzt automatisch gesperrt werden müssen.
Am 21. Mai 2025 bestätigte das Bundesgericht das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts: Die Bußgeldbehörde stufte die Verstöße als mittelschwer ein und berechnete die Strafe anhand von 2,5 % des gemeinsamen Bruttospielertrages 2020 (72 Mio. Fr.) – entsprechend 1,8 Mio. Fr.
Während in der Schweiz ein strengerer Schutzauftrag gegenüber gefährdeten Spielern durchgesetzt wird, urteilte ein US-Berufungsgericht im April 2025 anders:
Er warf dem Konzern vor, VIP-Hosts hätten ihn trotz bekannter Spielsucht weiter mit Boni und Einladungen zum Weiterspielen gelockt. (CasinoReviews.Net)
Das heißt, dass Casinos gegenüber bekannten Problemspielern nicht zur Zurückhaltung oder Sperre verpflichtet zu sein. Eine solche Fürsorgepflicht habe weder der Casino Control Act noch die Consumer Fraud Act begründet.
Es gibt rechtliche Schutzschranken: US-Gerichte weigern sich, Casinos zur Prävention bei selbst ausgeschlossenen oder problemgefährdeten Spielern heranzuziehen.
Es fehlt eine gesetzliche Grundlage: Weder bundes- noch landesrechtlich sei eine Pflicht verankert, Spieler vor sich selbst zu schützen.
In der Schweiz dagegen fordert das Geldspielgesetz ausdrücklich Dokumentation von Beobachtungen, die Prüfung von Sperren sowie Erhebung von Einkommensnachweisen bei Verdacht auf Spielsucht.
Fazit: Der Schweizer Fall Casino Baden zeigt, dass hierzulande Casinos aktiv in die Pflicht genommen werden, problematisches Spielverhalten zu erkennen und zu unterbinden.
In den USA hingegen schützt die Rechtsprechung Casinos vor einer derartigen zivilrechtlichen Haftung – selbst wenn hochgefährdete Spieler wie Sam Antar mit besonderen Betreuungsangeboten zum Weiterspielen animiert wurden.
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