In den letzten Wochen wurden insgesamt sieben bewaffnete Überfälle auf Casinos und Tankstellen in Franken, Hessen und Thüringen verübt.
Nach Ermittlungen der Landespolizeidirektionen Thüringen, Unterfranken und zuständiger Polizeipräsidien in Hessen gelang es nun, vier Tatverdächtige aus Südthüringen festzunehmen.
Die Bande soll dabei einen Geldbetrag von rund 10.000 Euro erbeutet und die Angestellten mit Waffen bedroht haben – Verletzte gab es glücklicherweise nicht.
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Die mutmaßlichen Täter sollen ihre Raubzüge bereits am 8. Juli 2025 begonnen haben und im Abstand von wenigen Tagen fortgesetzt haben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand stehen folgende sieben Tatorte auf der Liste:
Die Beute summiert sich auf knapp 10.000 Euro, wobei das Ausmaß der Gewalt – abgesehen vom Einsatz von Schusswaffen und Maskierungen – glücklicherweise gering blieb, da niemand verletzt wurde.
Sofort nach dem ersten Überfall am 8. Juli bildeten die Landeskriminalämter in Thüringen und Unterfranken sowie die Polizeipräsidien in Hessen eine länderübergreifende Ermittlungsgruppe. Durch den Abgleich von Zeugenangaben, Videoaufnahmen und Spuren am Tatort konnten die Fahnder schnell ein Täterprofil erstellen.
Die beteiligten Behörden tauschten sich fortlaufend über eine gemeinsame Datenbank aus und sammelten in der Spurensicherungsergebnisse, Phantombilder und Tatzeiten gemeinsam.
Zusätzlich rückten mobile Spezialeinsatzkommandos (SEK) und Kriminalbeamte in enger Abstimmung zwischen Erfurt, Bad Kissingen und Kassel an, um die Verdächtigen zu beobachten und ihre Wohnorte zu überprüfen (inFranken.de).
Bei den Beschuldigten handelt es sich um drei Männer und eine Frau im Alter von 26 bis 42 Jahren aus dem südlichen Thüringen. Auf Grundlage der Ermittlungserkenntnisse erließen die Amtsgerichte in Meiningen Haftbefehle wegen besonders schweren Raubes.
Im Zuge von Durchsuchungen wurden umfangreiche Beweismittel sichergestellt:
Diese Beweismittel werden nun kriminaltechnisch ausgewertet, um die Täterschaft zweifelsfrei zu belegen und die genauen Tatabläufe zu rekonstruieren.
Die vier Tatverdächtigen wurden am 30. Juli 2025 bei koordinierten Razzien in mehreren Objekten rund um Bad Salzungen (Wartburgkreis/Thüringen) festgenommen.
Dabei setzten die Einsatzkräfte der Landespolizeidirektion Thüringen und der Spurensicherungseinheiten aus Hessen und Bayern Hubschrauber, Diensthunde sowie spezielles Sondereinsatzmaterial ein, um auf mögliche Gegenwehr vorbereitet zu sein.
Die Tatverdächtigen wurden widerstandslos in Gewahrsam genommen und unmittelbar in verschiedene Justizvollzugsanstalten gebracht. Gegen sie liegen nun Untersuchungshaftbefehle wegen bewaffneten Raubes und gefährlicher Körperverletzung (bedroht mit Schusswaffen) vor.
Die Staatsanwaltschaft Meiningen wird die Ermittlungen in den kommenden Wochen abschließen und die Anklageschrift fertigstellen.
Erwartet wird, dass die Angeklagten sich unter anderem wegen besonders schweren Raubes, Waffenbesitzes und Bandenbildung verantworten müssen.
Gemäß § 252 StGB kann dabei eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren verhängt werden, je nach Umfang der Beteiligung und Vorstrafen der Beschuldigten. Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht wird voraussichtlich im Spätherbst 2025 stattfinden.
Bis dahin bleibt die Frage, ob hinter dieser Gruppe weitere Komplizen stehen oder ob möglicherweise weitere Taten im süddeutschen Raum mit ähnlichem Modus operandi in Verbindung gebracht werden können. Die Polizei kündigte an, weiterhin Hinweise aus der Bevölkerung zu prüfen und die Ermittlungen weiterzuführen.
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