Automatenwirtschaft im Dialog mit der Politik

Am 24. Juni lud der Hessische Münzautomaten-Verband e.V. (HMV) gemeinsam mit dem Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. (DAW) zu einem Parlamentarischen Abend nach Wiesbaden ein, um zentrale Themen der Automatenwirtschaft im direkten Dialog mit politisch Verantwortlichen zu erörtern.

Die Veranstaltung zielte darauf ab, Herausforderungen wie den wachsenden illegalen Markt, regulatorische Belastungen und die Zukunftschancen lizenzierter Anbieter in den Fokus zu rücken.

Gleichzeitig bot der Abend die Gelegenheit, den Branchenakteuren und Entscheidungsträgern einen Austausch auf Augenhöhe zu ermöglichen und Verbändepositionen zu verdeutlichen.

Bild oben v.l.n.r.: Michael Stang, Michael Wollenhaupt, Prof. Dr. Roman Poseck, Georg Stecker, Andreas Rey und Christoph Schwarzer.


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Wichtige Gäste und Redner

Begrüßt wurden die rund zahlreich erschienenen Gäste von DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker und HMV-Vorsitzendem Michael Wollenhaupt.

Unter den Ehrengästen der Landesregierung befanden sich Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck, Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori, Kultusminister Armin Schwarz, der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Manfred Pentz sowie der Chef der Staatskanzlei Benedikt Kuhn.

Darüber hinaus nahmen etliche Abgeordnete des Hessischen Landtags teil, darunter SPD-Fraktionsvorsitzender Tobias Eckert, FDP-Fraktionsvorsitzende Wiebke Knell, FDP-Landesvorsitzender Dr. Thorsten Lieb und Dr. Gerd Jaeger von Lotto Hessen.

Kernbotschaften aus den wichtigsten Reden

In seiner Ansprache betonte Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck, dass Glücksspiel eine besondere Anziehungskraft besitze und es Aufgabe des Staates sei, diesen Trieb mit wirksamem Spielerschutz zu verbinden.

Er hob hervor, dass nur attraktive Angebote auf dem legalen Markt helfen, den Schwarzmarkt einzudämmen. Poseck kündigte an, die lizenzierten Anbieter weiterhin zu stärken und von unnötiger Regulierung zu entlasten.

DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker lobte den hessischen Regulierungsansatz, der qualitative Maßstäbe im Verbraucher- und Jugendschutz setze.

Er forderte bessere Rahmenbedingungen für ein legales Angebot, da aktuelle Geräte vielen Gästen nicht mehr genügten und dies Nutzer in den ungeschützten Schwarzmarkt dränge.

HMV-Chef Michael Wollenhaupt schilderte die Anstrengungen der legalen Anbieter für sicheres Spielen, wies jedoch darauf hin, dass die Zahl der Spielhallenkonzessionen in Hessen seit 2021 um über 26 % gesunken sei und in der Gastronomie aufgrund regulatorischer Vorgaben Geräte abgebaut werden mussten.

Er warnte vor den massiven Steuererhöhungen auf kommunaler Ebene, die viele mittelständische Betriebe zur Schließung zwängen könnten.

Diskussion und Branchenaustausch

Im Anschluss an die Reden entwickelte sich ein Dialog zwischen Politikvertretern, Behörden und Branchenakteuren.

Aus Branchenperspektive wurde hervorgehoben, dass koordinierte Schulungen der Ordnungsbehörden und eine konsequente Bekämpfung illegaler Angebote zwar begrüßenswert seien, jedoch nur mit einem attraktiven, zeitgemäßen Gerätepark und verlässlichen Rahmenbedingungen für Investitionen gelingen könnten.

Mehrfach wurde darum gebeten, dass in Hessen und deutschlandweit bei der anstehenden Überarbeitung der Spielverordnung die Bedürfnisse der Verbraucherinnen und Verbraucher stärker berücksichtigt werden, um die Kanalisierung in den legalen Sektor zu sichern.

Vertreter aus den Reihen der Landespolitik versicherten, dass sie sich der wirtschaftlichen Bedeutung der Branche bewusst seien und einen Ausgleich zwischen Spielerschutz und Wettbewerbsfähigkeit anstreben.

Soziales Engagement

Ergänzend zur Fachdebatte nutzten die Veranstalter den Abend, um gemeinnützige Projekte zu unterstützen.

Die Rheuma-Liga Hessen e.V. wurde mit einer Spende bedacht, die vom 1. Vorsitzenden Dr. Walter Hermann und Geschäftsführerin Manuela Wetzel entgegengenommen wurde.

Hier zeigt sich die gesellschaftliche Verantwortung der Automatenwirtschaft, sich nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozial zu engagieren und so das öffentliche Bild der Branche positiv mitzugestalten. Positiv fällt hier immer wieder das Engagement der Gauselmann-Stiftung auf, die u. A, für Kindertagesstätten spendet.

Bewertung aus Branchenjournalistischer Sicht

Aus unserer Sicht war der Parlamentarische Abend in Wiesbaden insgesamt ein gelungenes Format.

Er bot eine Plattform, die relevanten Entscheidungsträger direkt mit den Vertreterinnen und Vertretern der Branche ins Gespräch zu bringen. Positiv fällt auf, dass hochrangige Minister sowie Fraktionsspitzen der Landtagsparteien anwesend waren.

Das zeigt, dass die Themen der Automatenwirtschaft in der Landespolitik einen hohen Stellenwert genießen.

Die Redebeiträge zeigten Offenheit für branchenseitige Anliegen, insbesondere die Forderung nach Entlastung und Modernisierung des rechtlichen Rahmens zum Schutz der legalen Anbieter.

Dennoch bleiben Fragen offen. Ob die angekündigten Entlastungsmaßnahmen und Anpassungen der Spielverordnung zeitnah und in ausreichendem Umfang umgesetzt werden, ist ungewiss.

Angesichts der rückläufigen Konzessionszahlen und des florierenden Schwarzmarkts besteht weiterhin Handlungsdruck.

Kritikpunkte und Herausforderungen

Trotz positiver Signale konnten ebenso kritische Themen nicht verschwiegen werden. Die stärkeren Regulierungsmaßnahmen der vergangenen Jahre haben zu spürbaren Verlusten geführt.

Viele Betriebe kämpfen mit hohen Auflagen und steigenden Abgaben, was kleine und mittelständische Unternehmen besonders belastet. Aus Branchenperspektive wurde deutlich, dass ohne zeitnahe politische Schritte zur Verbesserung der Wettbewerbsbedingungen das Risiko weiterer Betriebsschließungen besteht.

Die Frage, wie moderne Gerätekonzepte und innovative Spielideen mit dem bestehenden Regulierungsrahmen in Einklang gebracht werden können, bleibt zentral.

Ebenso muss geprüft werden, inwieweit steuerliche Belastungen auf kommunaler Ebene reduziert werden können, um die Existenz zahlreicher Betriebe zu sichern.

Ausblick – Wie bleibt die Automatenwirtschaft im Dialog?

Der Abend markiert einen weiteren Schritt im Dialog zwischen Branche und Politik. Doch entscheidend wird sein, ob aus Zusagen konkrete Gesetzes- oder Verordnungsänderungen folgen.

Die Automatenwirtschaft in Hessen und Deutschland insgesamt benötigt verlässliche Rahmenbedingungen. Sie muss Investitionen in moderne, sichere Geräte lohnend zu gestalten und so dem Schwarzmarkt nachhaltig entgegenzuwirken.

Die angekündigte Unterstützung durch die Landesregierung ist positiv. Sie muss jedoch durch konkrete Maßnahmen wie Anpassungen der Spielverordnung und mögliche Entlastungen bei Abgaben flankiert werden.

Der Branche bleibt zu wünschen, dass der offene Austausch mit Ministerien und Behörden fortgeführt wird und konkrete Verbesserungen im Interesse von Verbraucher- und Jugendschutz sowie wirtschaftlicher Entwicklung realisiert werden.

Fazit

Der Parlamentarische Abend in Wiesbaden bot aus Sicht der Automatenwirtschaft einen konstruktiven Rahmen für den Dialog mit der Landespolitik.

Die Anwesenheit hochrangiger Politiker und die klaren Aussagen zugunsten moderater Regulierung waren ermutigend.

Dennoch entscheidet sich der Erfolg des Austauschs daran, ob zeitnahe und wirkungsvolle Maßnahmen folgen. Es bleibt daher eine Mischung aus Optimismus über die Offenheit der Gesprächspartner und Wachsamkeit gegenüber möglichen Verzögerungen bei der Umsetzung der erhofften Entlastungen.

Die Automatenwirtschaft wird die Entwicklungen aufmerksam begleiten und ihre Expertise weiter in politische Prozesse einbringen.

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