Spielverluste nicht erstattet – Frau verklagt Bank

Eine Frau aus Österreich verklagt derzeit eine Bank, weil ein für sie illegales Online-Casino ihre Verluste nicht zurückerstattet.

Nachdem sie sich bei dem Anbieter angemeldet und zahlreiche Einsätze getätigt hatte, verweigert das Casino die Auszahlung der Spielgewinne bzw. die Rückerstattung der eingezahlten Beträge.

Die Klägerin macht geltend, dass die Bank als Zahlungsdienstleisterin dafür verantwortlich sei, ihr die verlorenen Beträge zurückzuerstatten, da sie die Transaktionen abgewickelt habe.

Hintergrund: Illegales Online-Casino

Der fragliche Glücksspielanbieter besitzt keine Lizenz für Österreich und verstößt damit gegen heimische Glücksspielgesetze. Trotzdem gelang es der Spielerin, sich anzumelden und Geld einzuzahlen.

In Österreich ist das Betreiben und Bewerben unlizenzierter Online-Casinos verboten. Betreiber ohne gültige Genehmigung können rechtlich belangt werden, und Transaktionen zu solchen Anbietern gelten als unzulässig.


Online Casinos mit (deutscher) Lizenz

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Maltas Gesetzgebung und Bill 55

Das Casino ist in Malta registriert und beruft sich auf die so genannte Gaming (Amendment) Bill 55. Dieser wurde im Juni 2023 als Artikel 56A in das maltesische Glücksspielgesetz (Gaming Act, CAP 583) aufgenommen.

Nach Bill 55 können maltesische Gerichte die Anerkennung und Durchsetzung ausländischer Urteile, die gegen eine in Malta lizenzierte Glücksspielgesellschaft ergangen sind, ablehnen, wenn diese im Widerspruch zur maltesischen Regulierung stehen.

Damit sollen Malta-registrierte Casinos vor Schadensersatzklagen in anderen EU-Staaten geschützt werden.

Wie glaubwürdig sind Spielerklagen gegen Casinos ohne Lizenz?

Abschließend stellt sich die Frage, wie die Klägerin überhaupt Zugang zu einem illegalen Online-Casino erhalten konnte. Möglich ist, dass sie über eine VPN-Verbindung ihre IP-Adresse so verschleierte, dass das Casino sie als Nutzerin aus einer anderen Region zuließ.

Auch kann es sein, dass sie nicht wusste, dass der Anbieter keine österreichische Lizenz besitzt. Gerade bei auffällig aufgemachten Werbeaktionen und vermeintlich seriösen Websites wird der Lizenzstatus häufig übersehen. Ob dies jedoch eine hinreichende Entschuldigung darstellt, bleibt juristisch umstritten.

In jedem Fall dürfte der Ausgang des Verfahrens wegweisend sein. Wie weit werden Banken und Spieler in Zukunft für Verluste bei illegalen Glücksspielanbietern haften müssen?

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